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Die Blaupause war die erste Briefmarke aus dem Königreich Hannover

Diese hochwertigen Briefe wurden im Sommer 2019 bei Felzmann versteigert.

So wie heute jedes Land seine eigenen Briefmarken herausgibt, war dies im 19. Jahrhundert auch für einen Großteil der existierenden Kleinstaate üblich. So brachte 1850 das Königreich Hannover die Blaupause im Wert von einem Silbergroschen heraus und war somit vorne mit dabei. 1849 wurde somit die erste Briefmarke Deutschlands, nämlich in Bayern, herausgegeben.

Die Blaupause, die das Wappen des Königreichs auf blauem Hintergrund präsentiert, ist schlicht gehalten. „Zu Beginn hat man auf die Abbildung von Herrschern verzichtet, später wurden aber auch Marken mit dem Bild von König Georg V. produziert“, erklärt Peter Such, Leiter der Philatelie. Der mit 13 Jahren erblindete König regierte mit Unterstützung seines Vaters Ernst August von 1851 bis 1866.

Diese Marke war neben anderen Spitzenstücken Teil der Sommer-Auktion im Juli 2019. Ein leidenschaftlicher Hannover-Sammler hat dem Auktionshaus Felzmann seine einzigartige Sammlung überlassen. Dieser Sammlung wurde sogar ein eigener Sonderkatalog gewidmet. „Bereits 2012 haben wir eine herausragende Sammlung aus dem Königreich Hannover von Rüdiger Suppelt versteigert. Der diesjährige Einlieferer hatte sich dabei einige Marken gesichert, die nun wieder bei uns unter den Hammer kommen", erläutert Peter Such.

Aufgeteilt ist der Königreich Hannover-Katalog nach den beiden Währungsperioden. Von 1850 bis 1858 galt die erste, im Anschluss bis 1866 die zweite. „Nach der ersten Periode wurde die Währung umgestellt, von Silbergroschen zu Groschen“, erklärt Peter Such.

Auch Pder Leiter der Philatelie ist Fan der Marken aus dem Königreich Hannover. „Sie sind graphisch ansprechend gestaltet. Für mich sticht vor allem Los 5577 heraus. Ich bin fasziniert von dem Adressaten.“ Der Brief ging an den Sprachwissenschaftler und Humanist Georg Sauerwein, der einen großen Stellenwert im Königreich Hannover hatte. Der Brief wurde aus Hannover nach London verschickt und mit einer britischen Marke nachfrankiert. 

Highlights aus dem Königreich Hannover:

Ergebnisse der 166. Auktion und der Sammlung Königreich Hannover finden Sie in unserem Katalogarchiv.

Los 5510
1 Ggr auf blaugrau im waagerechten Dreierstreifen auf blütenweißer Faltbriefhülle der dritten Gewichtsstufe nach Hannover, herrlich farbfrisch und ringsum gleichmäßig breitrandig mit klaren K1 HILDESHEIM 27/6 in hierauf seltener blauer Farbe! Sign. Köhler sowie Fotoattest Berger BPP "... einwandfreie Qualität. Ein seltener Brief in der hohen Gewichtsstufe"
Ausruf: 1.500 €, Zuschlag: 2.200 €

Los 5562
PREUSSEN, 2 Sgr grauultramarin genetzt, 4 lupen- bis breitrandig geschnittene Einzelstücke in dekorativer, paarweiser Anordnung auf seitlich etwas verkürzter Reco-Faltbriefhülle CLAUSTHAL 9/5, mit dreifachem Gewicht in die zweite Postvereinszone nach Salzwedel mit rs. Ausg.-Stempel, gerichtet an den dortigen Landrath von der Schulenburg, Fotoattest Berger BPP "Ein sehr schöner Beleg für die seltene Frankaturstufe und es ist die größte mir bekannte Mehrfachfrankatur dieser Marke"
Ausruf: 3.000 €, Zuschlag: 3.000 €


Los 5565
SACHSEN, 1 Sgr auf lachsfarben im senkrechten Dreierstreifen, farbfrisch und ringsum gleichmäßig breitrandig mit Ortsdatum-Stempel HANNOVER 25 MAY (1854) auf vollständigem Kabinett-Faltbrief in die 3. Postvereinszone über 20 Meilen nach Leipzig, sign. Drahn und Kruschel sowie Fotoattest Berger BPP "... einwandfreie Qualität. Ein sehr seltener Brief. Der Dreierstreifen der a-Nuance gilt als die größte bekannte senkrechte Einheit. Es ist nur noch ein waagerechter Viererstreifen auf Brief bekannt"
Ausruf: 1.000 €, Zuschlag: 1.300 €

Los 5586
RUSSLAND, 3 Sgr orangegelb genetzt, 3 waagerechte Paare rückseitig im Block geklebt auf dreiseitig offenem Vordruck-Kuvert HARBURG 30/12 nach Moskau, voll bezahlter Brief im dreifachen Gewicht mit je Gewichtsstufe 3 Sgr Postvereinsanteil und Auslands-Weiterfranco! Lediglich zwei Paare minimale Schnittmängel, darüber hinaus einwandfrei erhaltene Groß-Frankatur in einmalig attraktiver Darstellung, zudem ein Paar inklusive Plattenfehler VI "weißer Fleck am Anstrich der 1". Ausführliches Fotoattest Berger BPP "... die mir größte bekannte Frankatur der Nr. 12"
Ausruf: 3.000 €, Zuschlag: 6.600 €

Los 5607
3 Pfge olivgrün, phantastisch frisches, ringsum gleichmäßig breitrandiges Luxusstück mit vollem Stempelabschlag HANNOVER B K 18/4 auf weißer, rechts einmal gefalteter Ortsbriefhülle an den bedeutenden Architekten E. Oppler (1831-1880), einer der Hauptvertreter der neugotischen Hannoverschen Architekturschule, Schöpfer u.a. der Neuen Synagoge in Hannover, Fotoattest Berger BPP "... einwandfreie Qualität. Ein sehr schöner und seltener Ortsbrief"
Ausruf: 2.000 €

Los 5658
BRASILIEN, 10 Gr grünlicholiv neben 2 Exemplaren 3 Gr dunkelorange sowie fehlerhaftem Randstück 1 Gr rosa mit Randziffer "6" als rare 17 Groschen Vollfrankatur auf ursprünglich erhaltenem Faltbrief LEER 1/12 (1861) via Southampton nach Rio Grande do Sul! Gemäß Tarif vom 11.2.1861 bis 1.1.1863 mit 3 Gr bis Postvereinsgrenze, ab dort 14 Gr Weiterfranko links unten in blau, die englische Gebühr in lila mit großen Ziffern 1 / 4 ausgeworfen (1 Sh 4 d = 13½ Gr), ½ Gr entfiel an Preußen. Bis auf eine leichte Eckstauchung einwandfrei erhalten, sign. W. Engel sowie Fotoattest Berger BPP "Eine sehr seltene Auslandsdestination von der nur wenige bekannt sind"
Ausruf: 4.000 €, Zuschlag: 4.000 €

Los 5659
CHILE, 10 Gr grünlicholiv im waagerechten Paar, zusammen mit 2 Exemplaren 3 Gr braun sowie einmal 1 Gr rosa als hohe 27 Groschen Vollfrankatur auf ursprünglich erhaltenem, vollständigem Faltbrief des chilenischen Konsulats von GÖTTINGEN 8/12 (1862) via Southampton und Panama nach Santiago! Mit 3 Gr bis Postvereinsgrenze, ab dort 24 Gr Weiterfranko links unten in rot, die englische Gebühr in lila mit großen Ziffern 2 / 4 ausgeworfen (2 Sh 4 d). Unbenommen einer Bugspur des Paares sowie Faltspur durch einmal 3 Gr insgesamt beeindruckend gut erhaltene Top-Rarität, was insbesondere angesichts des verwendeten hauchdünnen Papieres um so mehr erstaunt, Fotoattest Berger BPP "Eine sehr seltene Auslandsdestination mit hoher Portostufe. Paare der 10 Groschen Marke auf Brief sind nur wenige bekannt".
Ausruf: 5.000 €, Zuschlag: 8.000 €

Los 5660
CHINA, 10 Gr grünlicholiv als portogerechte Einzelfrankatur auf voll frankiertem Übersee-Kuvert STADE 9/2 (1866) nach Ningpo an der Küste des Ostchinesischen Meeres! Nicht mehr ursprünglich haftend, jedoch als alleinige Frankatur zum Brief gehörig mit ideal zentrisch und klar aufsitzendem blauem Einkreisstempel, daneben etwas verblasster Grenzübergangsstempel PRUSSE VALENCIENNES sowie rückseitig Transitstempel YOKOHAMA der französischen Post, Portoanteil bis Postvereinsgrenze 3 Gr, Weiterfranko 7 Gr links unten gerötelt. Fotoattest Berger BPP "Qualitätsprüfung nur im gelösten Zustand möglich ... Eine sehr seltene Auslandsdestination von der nur wenige bekannt sind"
Ausruf: 5.000 €, Zuschlag: 18.000 €

Los 5697
FRANKREICH, 2 Gr ultramarin, linkes Randstück mit Randziffer "10", im Paar geklebt mit 3 Gr braun auf vollständigem Luxus-Faltbrief des königlichen Finanzministeriums HANNOVER 2/3 (1865), nach St. Martin auf der Insel Rhé an den dortigen hannoverschen Konsul, Daniel Rivaille, vs. Grenzübergangsstempel PRUSSE FORBACH, rs. u.a. PARIS A NANTES sowie Ank.-Stempel. Der Brief des Finanzministeriums war innerhalb des Postvereins portofrei, so dass lediglich das Weiterfranko ab Grenze mit 5 Gr zu zahlen war, Fotoattest Berger BPP "Sehr seltene Frankatur ... einwandfreie Qualität"
Ausruf: 3.000 €, Zuschlag: 7.000 €

Los 5708
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA, ½ Gr Posthorn mit weißer Gummierung, linke untere Bogenecke mit Teil der Randziffer "(1)2" sowie Ansatz der Jahreszahl "18(63)", gemeinsam mit 2 Stück 3 Gr braun, teils Scherentrennung, größtenteils außerhalb des Durchstichs, als einmalig attraktive Vollfrankatur auf vollständigem Transatlantik-Faltbrief MÜNDEN 21/9 (1866) via Bremen nach New York, Postvereinsanteil 2 Gr, Weiterfranko 4½ Gr in violett ausgeworfen, daneben PAID.10 in rot, rs. hannoverscher Übergangs- sowie Stadtpoststempel BREMEN, aus der bekannten Unkart-Korrespondenz, Fotoattest Berger BPP "Ein seltener und dekorativer USA-Brief" - ex Boker
Ausruf: 1.000 €, Zuschlag: 1.400 €

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Peter Such

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